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If life gives you lemons…

If life gives you lemons, squeeze them and make lemon cake!

Und plötzlich ist nichts mehr so, wie es einmal war.
Ich habe diesen Beitrag samt Rezept schon länger geplant. Wir haben den Alles-wird-gut Guglhupf jedoch noch nie so dringend gebraucht wie in den letzten Tagen.

Der letzte Freitag war bestimmt der schlimmste Schultag in meinem Leben. Ich konnte meinen SchülerInnen zum ersten Mal nicht mehr das Gefühl geben, alles im Griff zu haben. Ich sah in angsterfüllte Gesichter und war den Tränen nahe. Statt uns ins wohlverdiente Wochenende zu verabschieden, mussten wir uns auf unbestimmte Zeit Auf Wiedersehen sagen. Ich kann dieses Gefühl kaum in Worte fassen. Vielleicht wurde mir in diesem Moment der angespannten Stille erst klar, wie sehr mir meine Englischklasse ans Herz gewachsen ist und wie gerne ich den Jugendlichen meine Leidenschaft für Sprachen weitergebe.

Es dauerte ein paar Tage, bis ich mich von diesem für einige Zeit letzten Schultag erholt hatte. In allen Medien wurden ständig neue Maßnahmen bekannt gegeben – die ich für richtig und notwendig halte. Plötzlich war mir nur noch wichtig, den Kern meines Lebens zu schützen: meine Familie.

Es war recht schwer für mich, meinen Eltern die letzten Besorgungen zu bringen und mich dann von ihnen zu verabschieden – um sie zu schützen. Schade, dass man erst in Krisensituationen alles Unwichtige aus seinem Leben ausblended und wieder einen Blick für das Essentielle gewinnt…

Nun aber genug der trüben Gedanken. Obwohl es in diesen Tagen vermessen klingen mag, die weltweite Krise hat ihre positiven Seiten. Nie war Solidarität und Hilfsbereitschaft so sehr spürbar. Auch wenn wir uns in gesellschaftliche Isolation begeben, gibt es immer mehr Menschen, die einfach helfen wollen. Ein Bürgermeister, der Medikamente und Nahrungsmittel zustellt, Jugendliche, die sich bereit erklären, überall zu helfen, wo sie gebraucht werden. Ich bewundere euch und danke euch für das selbstlose Engagement!

Selbstverständliches wird plötzlich zum größten Gut: Gesundheit. Materielle Dinge verlieren an Wert – wir besinnen uns auf das Wichtigste im Leben: Familie und Gesundheit. Nach einigen Tagen, die wir wie durch einen Schleier wahrgenommen haben, begreifen wir nun, dass uns die Entschleunigung doch recht schwer fällt. Wir sind an einen straffen Tagesplan mit unzähligen Terminen, die mit Kind manchmal mühevoll koordiniert werden müssen, gewöhnt. Plötzlich ist alles anders: wir haben Zeit füreinander. Zeit für ein ausgedehntes Frühstück, einsame Spaziergänge durch den Wald und für die gemeinsame Arbeit im Garten. Der Grund für diese Auszeit von der Normalität lässt uns zwar immer wieder besorgt in die Zukunft blicken, zeigt uns aber auch, dass wir jeden Moment in vollen Zügen genießen sollten.

Gutes Essen hält Leib und Seele zusammen.

Dieser Satz hat selten zuvor soviel Wahrheit mit sich gebracht. Panik, nicht genügend Lebensmittel für diese unsichere Zeit zu bekommen, ist allgegenwärtig. Wir haben uns mit dem Nötigsten eingedeckt, Hamsterkäufe liegen mir jedoch fern. Denn auch wenn ich manchmal für meine Liebe zum Bewahren unserer Gartenschätze belächelt werde, kann ich nun auf eine gut gefüllte Speisekammer und Tiefkühltruhe mit selbstgemachten Köstlichkeiten zurückgreifen. Neben Kompott, Fruchtmus, Tomatensugo und Marmelade warten tiefgekühltes Gemüse, Obst und Beeren auf ihren Einsatz in unserer Küche.

Vielleicht verhilft uns die Pandemie ja zu einem Umdenken: dem Überfluss entfliehen und den wahren Wert unserer Lebensmittel wieder schätzen zu lernen. Nach dem vierten Tag in freiwilliger gesellschaftlicher Isolation steht für mich fest, dass ich an meinem schrittweisen Weg in die Selbstversorgung festhalten werde. Was gibt es schöneres, als ein liebevoll gestaltetes Glas selbst gemachter Marmelade zu genießen? Ich erfreue mich jedesmal am Anblick meiner handgemachten Vorräte aus dem eigenen Garten.
Ich darf meine Ideen und Tipps hier auf meinem Blog mit euch teilen und somit vielleicht einigen von euch die Leidenschaft für selbst gemachte Schätze aus der Küche weitergeben.

Das erste Rezept meiner Alles-wird-gut-Küche ist ein herrlich saftiger Zitronenguglhupf. Joghurt verleiht dem Kuchen eine einzigartige Struktur und macht ihn samtig und flaumig zugleich. Zitronen sind nicht nur gut für unser Immunsystem, alleine ihre kräftige Farbe macht schon gute Laune. Ein Stück vom Glück – das können wir in diesen Tagen alle gut gebrauchen.

Der Guglhupf ist im Handumdrehen fertig, die Zutaten habt ihr bestimmt auch jetzt vorrätig. Mein Topfen-Zitronenmelissen Topping schmeckt erfrischend und passt hervorragend zu dem Kuchen. Probiert das einfache Rezept mal aus und backt euch eine zitrus-frische Auszeit zum Genießen.

Wie wäre es mit einem Immunsystem-Booster? Püriert einfach Ingwer mit Zitronensaft, Kurkuma und Honig, streicht die Masse durch ein Sieb und gießt mit etwas Wasser auf. Fertig ist der selbstgemachte Ingwer-Kurkuma Shot, den wir nun alle gut gebrauchen können.

In den nächsten Tagen möchte ich euch mit einigen Rezepte und Inspirationen zum Thema Back to the roots – weniger kann so viel mehr sein versorgen. Tipps rund ums Brotbacken, Reste verwerten und Vorräte kreativ Nutzen warten auf euch. Um immer am Laufenden zu bleiben könnt ihr meinen Blog auch abonnieren! Das Formular findet ihr am rechten Seitenrand. Ich freue mich auf euch.

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Zitronenguglhupf

If life gives you lemons, enjoy them in a cake!
Vorbereitungszeit10 Minuten
Backzeit50 Minuten
Gesamtzeit1 Stunde
Gericht: Guglhupf, Kuchen, Zitronenkuchen
Keyword: Zitronen
Portionen: 1 Guglhupf
Autor: handmadememories.net by Sabine

Zutaten

  • 160 g Butter alternativ Kokosöl, oder eine Mischung aus beiden
  • 200 g Zucker
  • 4 Eier Größe M
  • 3 Bio-Zitronen
  • 400 g Dinkelmehl
  • 1 Pkg. Backpulver
  • 1 TL Vanillepaste alternativ Vanillezucker
  • 250 g Naturjoghurt hier: Kokosjoghurt
  • etwas Butter für die Form alternativ Kokosöl
  • 3 EL Brösel für die Form

Anleitungen

  • Backofen auf 170°C Heißluft vorheizen.

Eischnee schlagen

  • Eier trennen. Eiklar mit einer Prise Salz zu steifem Schnee schlagen.

Teig zubereiten

  • Butter und Zucker cremig schlagen (ca. 5 Minuten). Eidotter hinzufügen und weitere 3-5 Minuten schlagen bis eine helle Creme entstanden ist.
  • Zitronen heiß waschen und Schale fein abreiben. 1 Zitrone auspressen. Mit der Vanillepaste unter unter die Butter-Zucker-Eier Mischung rühren.
  • Mehl mit Backpulver vermischen und abwechselnd mit dem Joghurt unterrühren.
  • Eischnee vorsichitg unterheben.
  • Guglhupfform dünn mit Butter oder Kokosöl einstreichen und mit Brösel bestreuen. Teig einfüllen.
  • Etwa 50 Minuten backen. Nach 45 Minuten mit einem Stäbchen die Garprobe machen. Der Kuchen sollte nicht zu lange backen, um so richtig saftig zu bleiben.
  • Als Topping habe ich mich diesmal für eine leichte Topfen-Zitronen-Melissen Crème entschieden. Dazu einfach 250g Magertopfen mit Saft und Schale einer Bio-Zitrone und einer Handvoll Zitronenmelissenblättern fein pürieren.
  • Viel Spaß beim Nachbacken und Genießen!

Notizen

copyright: handmadememories.net by Sabine, March 2020
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Lasst uns das Schöne niemals aus den Augen verlieren und jeden Moment bewusst genießen. Gemeinsam schaffen wir das! Bleibt gesund, eure Sabine.

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