
Linguine mit Kürbiskern-Walnuss Pesto
Pasta fresca schmeckt nach Urlaub, Sonne und Meer. Mit meinem einfachen Rezept könnt ihr selbst gemachte Nudeln in den verschiedensten Formen selbst herstellen. Ob mit Sugo, Pesto, oder einfach nur mit bestem Olivenöl, ein paar gerösteten Nüssen und Kräutern, Pasta ist unendlich vielseitig.

Wir haben schon unzählige saisonale Variationen ausprobiert und sind jedes Mal aufs Neue begeistert. Ich habe mich bewusst für Zutaten entschieden, die man zu Hause hat, oder in jedem Lebensmittelgeschäft kaufen kann. Traditionell italienische Pasta wird mit feinst gemahlenem Hartweißengrieß (Semola) zubereitet. Die letzten Monate haben mich jedoch gelehrt, aus dem Vorhandenen das Beste zu machen. Ihr könnt das griffige Mehl aber ganz einfach durch Semola ersetzen!


Für mich ist eine ordentliche Schüssel frisch gemachte Pasta pures Soulfood. Können wir in dieser „außergewöhnlichen Zeit“ nicht alle eine Extraportion Seelenfutter zum Wohlfühlen brauchen? Kombiniert mit Gemüsesaucen, Nüssen oder Kräutern sind Nudeln noch dazu richtig gesund und versorgen mit wertvollen Vitaminen sowie guter Energie.
Heute zeige ich euch zarte Linguine mit nussig-fruchtigem Kürbiskern-Walnuss Pesto – ein einfaches Rezept für euren Kurzurlaub am Esstisch. Öffnet man das Fenster, kann man fast das beruhigende Rauschen des Meeres hören…
Der heutige Beitrag ist für mich in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Nach einer langen unfreiwilligen Pause gibt es endlich wieder Neues auf meinem Blog. Als Food Blogger bieten einem Instagram, Facebook & Co. viele Möglichkeiten, mit anderen zu interagieren, sich auszutauschen und sich inspirieren zu lassen. Doch wie immer gibt es auch die Rückseite der Medaille: ständig neue Beiträge aus dem Ärmel zu schütteln, ganz nebenbei Familie und Beruf möglichst perfekt zu bewältigen, stets gut gelaunt und ausgeglichen zu sein – Social Media suggeriert uns, dass all dies mit Leichtigkeit zu bewältigen sein sollte. Das war auch bei mir lange so; bis zu jenem Tag, an dem ich feststellen musste, dass mit all den Veränderungen rund um Corona nichts mehr so war wie zuvor.
Von neuen Türen und den Weg in ein unperfektes Leben
Krisen zu bewältigen gehört heutzutage zur Tagesordnung: eine Pandemie, die uns seit fast einem Jahr so vieles abverlangt; eine Welt, die immer wieder aus den Fugen zu geraten scheint; eine Zeit, die unsere Bedürfnisse und Ängste schonungslos ans Licht bringt.
Vielleicht hat aber genau diese nun offensichtliche Verletzlichkeit den Blick auf die wesentlichen Dinge des Lebens geschärft. Ich musste vor ein paar Monaten spüren, dass Gesundheit und Zeit keinesfalls selbstverständlich sind. In unserem Streben nach Perfektionismus sehen wir manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Veränderungen können da recht bedrohlich erscheinen, weil sie uns dazu zwingen, inne zu halten und unseren neuen Weg zu finden.
So ist das im Leben: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere.
André Gide
Die Tragik liegt darin, dass wir nach der geschlossenen Tür blicken, nicht nach der offenen.

Viele von euch werden bereits erlebt haben, dass uns das Leben immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. Wir können meist selbst entscheiden, ob wir an der neuen Situation zerbrechen, oder sie als Möglichkeit zu einem Neuanfang nützen.
Nun hat sich also eine Tür geschlossen. Die neue Tür, die ich hoffentlich bereits geöffnet habe, lässt mich vieles überdenken und zeigt mir, dass sich ein vollkommen unperfektes Leben wundervoll anfühlen kann. Eine hilfreiche Anleitung zum Öffnen einer neuen Tür fand ich in Einfach ich sein von Shauna Niequist. Hektik und Perfektionismus hinter sich zu lassen, um wieder einfach leben zu können – ich fand mich auf jeder einzelnen Seite wieder. Eine Wohltat in dieser Zeit, die uns allen so viel abverlangt.
Ich nehme mir nun wieder bewusst eine AusZeit zum Genießen. Besonders im Home Office ist es für mich wichtig, uns mit einfachen, gesunden Köstlichkeiten zu verwöhnen. Wir nützen die Vorteile von Distance Teaching und schaffen uns immer wieder Raum für gemeinsame Spaziergänge, schwärmen von unserem frisch gebackenen Brot und träumen bei Pasta Fresca von unbeschwerten Tagen am Meer.
Mein neuestes Rezept kombiniert das einmalige Flair der italienischen Küche mit dem unvergleichlichen Charakter burgenländischer Kürbiskerne und Walnüsse aus unserem Garten: nussig, vollmundig und trotzdem unendlich zart und leicht. Kürbiskerne sind wahre Kraftpakete und versorgen uns gemeinsam mit dem regionalen Superfood Walnüssen mit vielen wertvollen Vitaminen und Nährstoffen. Bereits beim Zubereiten der Pasta fresca erleben wir ein Stückchen italienisches Lebensgefühl in unserer Küche – Leichtigkeit und Freude an der Einfachheit des Lebens – perfekt zum Entschleunigen!

Mit diesen Bildern zurück zu kehren macht mich sehr glücklich. Grazie, caro Nonno. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft!
Was wären wir ohne unsere Liebsten, die uns in jeder Lebenslage zur Seite stehen. Wenn auch nur aus der Ferne. Das Abenteuer Leben könnte nicht spannender sein!
Ich hoffe, dass auch ihr alle wundervollen Bäume im Wald sehen und euch an der Natur erfreuen könnt. Die bewusste Entscheidung zu einem neuen Leben ist manchmal schwer, aber es lohnt sich.
Bleibt gesund und gönnt euch eine AusZeit vom Alltag mit herrlicher Pasta Fresca.
Eure Sabine

Linguine mit Kürbiskern-Walnuss Pesto
Equipment
- Nudelmaschine oder Nudelholz; kleiner Mixer/Mörser
Zutaten
Pastateig
- 200 g griffiges Mehl
- 200 g Mehl Type 00 alternativ Universalmehl
- 4 Eier
- 1,5 EL Olivenöl für grüne Nudeln Kürbiskernöl
- 6 g Salz traditionelle Rezepte lassen das Salz oft weg
Pesto
- 1 Handvoll Kürbiskerne
- 1 Handvoll Walnüsse
- 1 Bio-Orange
- 50 g Parmesan frisch gerieben
- 1 Handvoll Rucola
- 1/2 Handvoll Petersilie frisch oder 2 EL TK
- 50 ml Kürbiskernöl, alternativ Olivenöl je nach Konsistenz etwas mehr
- 1 Prise Muskatnuss frisch gerieben
- Salz, Pfeffer
- Deko: Parmesan, Rucola
Anleitungen
Pastateig zubereiten
- Alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verkneten (ca. 5 Minuten). Der Teig lässt sich sehr gut mit den Händen verarbeiten – ihr braucht also gar keine Küchenmaschine dazu.
Pesto herstellen
- Kürbiskerne und Walnüsse in einer Pfanne anrösten. Ein paar Kerne und Nüsse für die Deko aufbewahren.
- Mit allen weiteren Zutaten in einem kleinen Mixer oder Mörser zu cremigem Pesto verarbeiten. Eventuell noch etwas Kürbiskernöl hinzufügen.
Linguine
- Pastateig in 4 Stücke teilen.1. Pastamaschine: Teigstücke auf einer bemehlten Arbeitsfläche nacheinander ausrollen und mit einer Pastamaschine bis auf Stufe 5 walzen. Mit dem Linguineaufsatz Nudeln schneiden, gut bemehlen und zu kleinen Nestern drehen. Man kann die Linguine auch über einen Kochlöffel legen und zwischen zwei Vasen zum Trocknen aufhängen. 2. Nudelholz: Teigstücke möglichst dünn ausrollen – bitte immer gut mit Mehlt bestäuben. Teigbahnen einrollen und mit einem Messer Linguine schneiden. Die Pasta kann gleich verwendet, oder getrocknet werden. In einem Glas aufbewahrt sieht die Pasta wunderschön aus und eignet sich auch hervorragend als kleines Geschenk aus der Küche.
- Linuine in einem großen Topf Salzwasser ca. 1 Minute kochen. Getrocknete Pasta braucht etwas länger. Etwas vom Kochwasser aufbewahren um das Pesto noch cremiger zu rühren. Linuguine mit dem Pesto in einer Schüssel vermengen und mit Rucola, Parmesanhobel und ein paar Tropfen Kürbiskernöl servieren. Tipp: Ich fülle die Pastateller vor dem Anrichten mit heißem Wasser, damit die Pasta nicht so schnell auskühlt.
- Viel Spaß beim Nachkochen und Buon Appetito!
Notizen


Ein Kommentar
Nannasissy
Fantastisch: Augen schließen, tief durchatmen und du siehst das Meer vor dir. Wie einfach das mit einer köstlichen Pasta gelingt. Danke!!!!!!